Lesen Sie hier, was Journalisten und Teilnehmer über die Eröffnung der fünf Protecting Memory Gedenkstätten in Bakhiv, Kysylyn, Prohkid, Rava-Ruska und Ostrozhets in der Westukraine vom 28.-30. Juni 2015 berichteten.

Lesen Sie hier, was Journalisten und Teilnehmer über die Eröffnung der fünf Protecting Memory Gedenkstätten in Bakhiv, Kysylyn, Prohkid, Rava-Ruska und Ostrozhets in der Westukraine vom 28.-30. Juni 2015 berichteten.
Das Projekt Protecting Memory hat in den vergangenen Jahren viel Unterstützung seitens der ukrainischen Behörden, aus der Politik, von Geistlichen und aus der Bevölkerung vor Ort erfahren. Der orthodoxe Priester Nifon Omelchuk, St. George’s Kirche, erzählte während der Veranstaltung in Bakhiv von eigenen Bemühungen zum Gedenken im Nachbarort Holoby.
Die Massenerschießungen von Juden in der Ukraine machen den „vergessenen Teil des Holocaust“ aus. Sie markieren den Beginn des Holocaust im Jahr 1941 und fanden parallel zur industriellen Tötung in den Vernichtungslagern statt.
Es gibt über 1200 jüdische Massengräber des Holocaust in der Ukraine.
Maurice Herszaft spricht das Av HaRachamim, ein Gedenkgebet, auf das die Erschossenen 74 Jahre warten mussten. Chefrabbiner Bald, verantwortlich für die Regionen Lviv sprach neben Joe Shik vom CPJCE das El maleh Rachamim in Rava-Ruska und Bakhiv. Andrew Halpert sprach das Kaddish für die Vielen seiner Familie, die in Kysylyn erschossen wurden.
“Wir versprechen, diesen Ort zu ehren und übernehmen die Verantwortung für seinen Erhalt,” sagt Oleh Parhomei, Bürgermeister von Ostrozhets während der Einweihung der Gedenkstätte und wendet sich dabei Deidre Berger zu, Direktorin des AJC Büros in Berlin.
Anteilnahme am Schicksal der Kysylyner Juden und Interesse an ihrer eigenen Geschichte – das bewiesen die zahlreichen Besucher, die zur Eröffnung der Gedenkstätte gekommen waren. Zwei Mädchen, die am Bildungsprogramm des Ukrainian Center for Holocaust Studies und örtlicher Lehrkräfte teilgenommen hatten, führten durch die Veranstaltung.
„Rava-Ruska war eine sehr jüdische Stadt. Doch es sind alle verschwunden. Es ist niemand mehr übrig“, sagte Ludwika Schein, deren Eltern und Brüder von den Deutschen erschossen wurden. Aus Anlass der Einweihung der Gedenkstätte kam Frau Schein nach mehr als 70 Jahren nach Rava-Ruska zurück, um ihrer ermordeten Familienmitglieder zu gedenken.
Die stellvertretende Sprecherin des ukrainischen Parlaments, Oksana Syroid und der Abgeordnete Oleksandr Feldman hoben die Bedeutung einer umfassenden und aufrichtigen Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte für den Aufbau einer demokratischen Gesellschaft hervor. „Eine Gesellschaft, die ihre Geschichte nicht schützen kann, hat keine Zukunft“, sagte Syroid während der Eröffnungsveranstaltung zur Einweihung der Gedenkstätten.
Zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Holocaust ragt eine Menorah über den Massengräbern von Prokhid. Sie, die Erleuchtung symbolisiert, ist in einen knapp drei Meter hohen Kubus eingearbeitet. Ihr zu Füßen ist ein Davidsstern in den Boden eingelassen. An dieser Stelle der Gedenkstätte kommen die verschiedenen Pfade der Anlage zusammen.
Arbeiter errichten eine Wand, auf der eine Inschrift zu lesen sein wird. Der Aufbau der Gedenkstätte profitiert von den Fachkenntnissen der Bauarbeiter unter der Leitung von Stepan Yakovych.