„Rava-Ruska war eine sehr jüdische Stadt. Doch es sind alle verschwunden. Es ist niemand mehr übrig“, sagte Ludwika Schein, deren Eltern und Brüder von den Deutschen erschossen wurden. Aus Anlass der Einweihung der Gedenkstätte kam Frau Schein nach mehr als 70 Jahren nach Rava-Ruska zurück, um ihrer ermordeten Familienmitglieder zu gedenken.
Das Bauende naht
Im Mai 2014 sind die Bauarbeiten in Rava-Ruska überwiegend abgeschlossen. Einzig das Aufstellen der Informationstafel und des Gedenksteins steht noch aus.
Alte Grabsteine
Eine Vielzahl zerschlagener Grabsteine, vermutlich aus den Neuen und Alten Jüdischen Friedhöfen, fand man in der Nähe der Baustelle für die Gedenkstätte in Rava-Ruska. Ein Teil der Steine wurde in eine Steinwand integriert.
Errichtung der Gedenkstätte
So zeigt sich der noch unvollendete Pavillon in der Gedenkstätte in Rava-Ruska im Oktober 2013. Die Fertigstellung des Gebäudes und des Weges, der die Gedenkstätte mit dem Friedhof verbinden wird, folgt im Frühjahr 2014.
Konsequenzen des Vergessens
Jüdische Gelehrte überprüfen den Boden nach Körperteilen. In einem Interview mit der Journalistin Halyna Tereshchuk äußerte Maurice Herszaft: „Als wir hier ankamen, waren die Knochen überall. Es war sehr schmerzhaft, das zu sehen, denn das jüdische Gesetz besagt, der Tote habe eine rastlose Seele solange der Körper nicht in Ruhe liegt.” Den ukrainisch-sprachigen Beitrag lesen Sie hier.
Zeitzeugen berichten
Tychon Josypovych Leschtschuk im Interview über seine Erinnerungen an Rava-Ruska während des Zweiten Weltkriegs. Sein Vater, ein Priester, versteckte ein jüdisches Mädchen während des Krieges. Leschchuk ist Professor für Sprachwissenschaften an der Technischen Universität in Lviv.
Stern von Überlebenden
Überlebende stellten vermutlich in den 1980er oder frühen 1990er Jahren diesen Stern zum Gedenken an ihre ermordeten Familienangehörigen und Freunde auf. Er steht bis heute und wurde in die Gedenkstätte zur Erinnerung an die Juden von Rava-Ruska integriert.
Nicht-invasives Scannen
Der milde Winter erlaubt es, ein nicht-invasives Scanverfahren zur Identifizierung des Massengrabes in Rava Ruska anzuwenden. Ohne ein Öffnen der Gräber ermöglicht diese Methode die exakte Bestimmung der Grenzbereiche des untersuchten Areals. Auf diese Weise wird die Halacha eingehalten, die die Wahrung der Totenruhe bestimmt.