So zeigt sich der noch unvollendete Pavillon in der Gedenkstätte in Rava-Ruska im Oktober 2013. Die Fertigstellung des Gebäudes und des Weges, der die Gedenkstätte mit dem Friedhof verbinden wird, folgt im Frühjahr 2014.
Schutz für die Erschossenen
Bauarbeiter von Kysylyn unterstützen die Konstruktionsarbeiten und erweisen sich als äußerst fachkundige und aufmerksame Mitarbeiter. Gemeinsam mit ihnen treffen die jüdischen Gelehrten Joe Shik und Maurice Herzsaft Vorbereitungen zur Verankerung der Holzstelen zur Begrenzung des Massengrabs. Die Religionsgelehrten begleiten die Maßnahme, um zu gewährleisten, dass die Totenruhe nicht gestört wird.
Konsequenzen des Vergessens
Jüdische Gelehrte überprüfen den Boden nach Körperteilen. In einem Interview mit der Journalistin Halyna Tereshchuk äußerte Maurice Herszaft: „Als wir hier ankamen, waren die Knochen überall. Es war sehr schmerzhaft, das zu sehen, denn das jüdische Gesetz besagt, der Tote habe eine rastlose Seele solange der Körper nicht in Ruhe liegt.” Den ukrainisch-sprachigen Beitrag lesen Sie hier.
Zeitzeugen berichten
Tychon Josypovych Leschtschuk im Interview über seine Erinnerungen an Rava-Ruska während des Zweiten Weltkriegs. Sein Vater, ein Priester, versteckte ein jüdisches Mädchen während des Krieges. Leschchuk ist Professor für Sprachwissenschaften an der Technischen Universität in Lviv.
Sichernde Maßnahmen
Nachdem im September 2013 mit der Umfriedung der Massengrab- und vormaligen Friedhofsfläche begonnen wurde, konnte das weitere Abrutschen der Erde unterbunden werden. Aufgrund der starken Beschädigungen lässt sich eine exakte Bestimmung der Lage des Massengrabs nicht mehr vornehmen.
Stern von Überlebenden
Überlebende stellten vermutlich in den 1980er oder frühen 1990er Jahren diesen Stern zum Gedenken an ihre ermordeten Familienangehörigen und Freunde auf. Er steht bis heute und wurde in die Gedenkstätte zur Erinnerung an die Juden von Rava-Ruska integriert.
Projektauftakt in Bakhiv
Zur Umgestaltung des Erschießungsortes in eine Gedenkstätte besprechen sich der Bürgermeister von Kovel, Pavlo Viktorovych Bezeka, der lokale Projektkoordinator Sergiy Shvardovsky, die Übersetzerin Svetlana Sheremeta und der Bauunternehmer Volodymyr Motyka.
Bodenuntersuchungen
Zur exakten Verortung der Massengräber wurden geophysikalische Untersuchungen und Zeitzeugenaussagen durchgeführt. So entstand eine kartografische Ausweisung der Flächen. Während der Bodenuntersuchungen wurde eine nicht-invasive Methode angewandt, um die halachischen Gesetze zur Gewährleistung der Totenruhe einzuhalten.
Nicht-invasives Scannen
Der milde Winter erlaubt es, ein nicht-invasives Scanverfahren zur Identifizierung des Massengrabes in Rava Ruska anzuwenden. Ohne ein Öffnen der Gräber ermöglicht diese Methode die exakte Bestimmung der Grenzbereiche des untersuchten Areals. Auf diese Weise wird die Halacha eingehalten, die die Wahrung der Totenruhe bestimmt.
Begehung der Stätte
Der jüdische Gelehrte Maurice Herzsaft vom Committee for the Preservation of Jewish Cemeteries in Europe begeht den Erschießungsort auf dem jüdischen Friedhof in Ostrozhets. Er begleitet stets die Konstruktionsarbeiten, um auf die Einhaltung der halachischen Bestimmungen zu achten.